Die Must be’s und die Nice to have’s

Jedes alte Haus (und unseres ist gerade mal 40 Jahre alt) ist eine Wundertüte. Denn selbst der erfahrenste Gutachter hat keinen Röntgenblick. Bei uns war es z. B. der Estrich, der sich ungeplant mit den Fliesen verabschiedete oder die unangenehmen Überraschungen, die unter unserer Terrasse hervorkamen. Klar haben wir bei der Terrasse gesehen, dass das nicht so optimal aussieht und wir wussten auch, dass fließend Wasser in unseren Garagen eigentlich nicht vorgesehen war. Aber dass der Aufbau so komplett unprofessionell gemacht war, konnte keiner wissen.

Wir haben von Anfang an unterschieden zwischen „Must be“, das waren die Dinge, die gemacht werden mussten, weil es Konsequenzen gehabt hätte, sie nicht zu machen. Die „Nice to have’s“ haben wir mitgeplant, aber zur späteren Ausführung. Eine Empfehlung, die ich jedem mit auf den Weg geben möchte, der ein altes Haus renoviert. Das ist keine Garantie, dass die Finanzen nicht trotzdem aus dem Ruder laufen, aber die Wahrscheinlichkeit sinkt rapide.

Und: Manche Ideen brauchen auch einfach Zeit, auch das spart Geld. Bei unserer einen Haustüre dauerte es vier Jahre, bis bei uns der Groschen fiel, dass wir gar nicht die ganze Türe tauschen müssen. Hat aber auch damit zu tun, dass man ein Haus bewohnt und kennenlernt.

Schöner Nebeneffekt: Man kann sich an den einzelnen Dingen viel mehr freuen, wenn immer mal wieder was fertig wird.