Zum Abgewöhnen war das Original Siebziger Bad: Mit der großzügigen 80 x 80 cm Dusche hinter der Türe, zwei Waschbecken, Bidet, Toilette und Badewanne war wirklich jeder Zentimeter genutzt.
Das Grün des Emails war perfekt auf den die grünen Schlieren in den braunen Kacheln abgestimmt. Unsere Vorbesitzerin lockerte das Ganze mit zarten Rosa- und Lilatönen auf. Der Untergrund war leider nicht viel besser: Da keine Feuchtraumplatten verarbeitet wurden, hatte sich das Wasser seinen Weg durch die undichten Duschfugen gesucht, der Schimmel hatte sich bereits ausgebreitet.
Wir freuen uns über 36° im Schatten und reißen alle Fenster auf, nachdem die Platten ausgezogen sind. Leider verabschiedet sich auch im Bad der Estrich in großen Teilen, so dass er ganz entfernt werden muss.
Da das neue Bad nur eine Dusche, einen Waschtisch und eine Toilette haben soll, wird die komplette Installation neu gemacht, bevor die Wände sich wieder schließen.
Der Waschtisch ist selbst gebaut aus dem alten Nähtisch meiner Oma und einem gebrauchten Waschbecken auf einer Platte. Lediglich den Wasserhahn lassen wir uns etwas kosten. Ziemlich enttäuscht sind wir von unserer großen Dusche. In sämtlichen Prospekten werden Duschen dieser Größe immer ins Schlafzimmer eingebaut, mit Teppichboden rundum. Wenn wir unsere Raindance anwerfen, setzen wir das ganze Bad unter Wasser, weshalb wir uns für Duschvorhänge entscheiden, die so eigentlich nicht geplant waren. Schade, dass der Flaschner uns hier nicht gewarnt hat.
Auch schade, dass wir den Vorsprung des Geberit-Kastens nicht wie geplant über die ganze Wandlänge ziehen können, aber das Bad ist einfach zu schmal und die große Dusche war uns wichtiger. Glück haben wir, dass das Fenster sich noch öffnen lässt, denn das war ein Maß, das wir bei der Planung irgendwie überhaupt nicht berücksichtigt hatten.