Mit den Jahren haben wir unseren Kachelofen lieben gelernt. Er zieht gut, lässt sich vom Flur aus befeuern und verbreitet lang anhaltende wohlige Wärme. Womit wir uns nicht anfreunden konnten, war sein „Design“.

Er war uns einfach zu unruhig, zu spießig, hatte auf einer Seite abgerundete Ecken, auf der anderen abgeschrägte. Dazu die Vorsprünge und die unschön verbauten, melierten Kacheln. Auf der Ofenbank konnte man zu zweit nur sitzen, wenn man sich sehr mochte und keiner der beiden unser Hund war – sie war einfach zu kurz und hatte zu wenig Sitztiefe. Unser Briefing für den Ofenbauer lautete deshalb: „Mach‘s einfach g‘rade ohne Schnick und Schnack.“ Was er sehr liebevoll tat, auch wenn ihm deutlich anzumerken war, dass er nicht wirklich hinter dem Projekt stand.
Wir sind auf jeden Fall mit der neuen Schlichtheit sehr zufrieden, haben uns noch eine schwarze Granitplatte vom Steinmetz gegönnt. Der Schreiner hat uns eine wunderbare, hinterlüftete und abnehmbare Sitzbank gezaubert. Die Technik ist (fast) die gleiche geblieben. Der Ofen hat jetzt oben einen Auslass, so dass viel schneller warme Luft in den Raum gelangt als früher. Eine Leselampe hat uns am Ofen immer gefehlt, deshalb durfte eine Jieldé Lampe in sonnigem Gelb einziehen.





